In ein paar Tagen erwartet uns das Pfingstwochenende. Nach den vergangenen grauen Mo-naten hoffen wir auf Frühlingswetter. Noch laufen die Vorbereitungen im Schloss Hallwyl zum Pfingstfest auf Hochtouren…
Bald ist es soweit…
Der Termin steht schon lange, die Flyer sind gedruckt und verteilt, das Konzept verfeinert, die historischen Hintergründe recherchiert und die Mitmachaktionen ausgetüftelt. „Jetzt gilt es, zu organisieren“, erzählt Martina Huggel, Kuratorin: „es werden Einsatzpläne von Mitarbeitenden und Freiwilligen erstellt, die Verpflegung für die Gäste zusammengestellt, Materialbestände überprüft und schliesslich am Tag zuvor die Infrastruktur aufgebaut und das Schloss herausgeputzt.“
Wie entstand die Idee zum Pfingstfest?
Die aktuelle Ausstellung “Franziskas Freunde. Franziska Romana von Hallwyl in Zeiten der Revolution” widmet sich einer besonders interessanten Schlossherrin. Am Anfang standen viele Fragen: Was für Kleider haben Adelige getragen? Welche Leckereien assen oder tranken sie damals? Mit wem war eine Schlossherrin befreundet? Für einmal sollen die Gäste selbst in die Lebenswelt der Hallwylerin eintauchen und dabei und dabei Antworten auf diese spannenden Fragen erhalten.
Heisse Schokolade als Trendgetränk
Hier nur ein Thema vorweg – die Schokolade! Im Barock kamen neue Heissgetränke auf: Tee, Kaffee und Trinkschokolade. „Die heisse, dickflüssige und süsse Trinkschokolade wurde mit Zimt oder Vanille gewürzt genossen. Sie war besonders im südlichen Europa verbrei-tet und galt sowohl als Genuss- wie auch als Heilmittel: Kranke und Schwache sollten damit gesund werden. Man sprach ihr gar zu, ein Liebestrank zu sein. Die neuartigen Getränke waren Statussymbole derjenigen, die sich diese kostspieligen Getränke leisten konnten. Der Genuss dieser exklusiven Neuheiten verlangte auch spezielles Geschirr: Man trank sie aus kostbarem Porzellan. Schokolade in fester Form, wie wir sie heute essen, kannte man damals noch nicht“, erzählt Praktikant Stefan Egli, der über das Thema recherchierte.
Zuckerbäcker, Modestile und ein Theater
Ein Highlight und gemäss Martina Huggel „besonderes Glück“ ist die Uraufführung des Theaterstücks am Samstagabend (für Erwachsene). Die Schauspieler Cornelia Bernoulli und Peter Holliger stellen Heinrich Pestalozzi und Anna Schulthess dar – beides enge Freunde Franziska Romanas (Details zum Stück). Damit harmonisiert das Stück auf wunderschöne Weise mit der aktuellen Ausstellung „Franziskas Freunde“. Ebenso wie auf das Theater freuen wir uns auch auf die Kinder, die sich als Zuckerbäcker betätigen und Marzipan herstellen sowie auf die farbigen Kostüme in der Modenschau am Sonntagabend.
Für Gross und Klein
Am Sonntag und Montag ist für Gross und Klein etwas dabei, weiss Martina Huggel: „Kinder begeben sich mit einem Suchspiel ins Museum und schlüpfen in historische Kostüme, aber auch die Erwachsenen können historisch gewandet fürs Erinnerungsfoto posieren. Die süssen Genüsse zum Selbermachen – feines Marzipan und leckere Bricelets – locken alle an. Auch das Schreiben mit der Feder und Siegeln wie zu Franziskas Zeiten will geübt sein.“ Und in den szenischen Intermezzi begegnen Franziska Romana und Pestalozzi den Gästen auf Schloss Hallwyl – wer weiss, was die beiden zu erzählen haben… – vorbei kommen, schauen, zuhören, mitmachen!
Detailprogramm Pfingstfest zum Download
Martina Huggel, Kuratorin Ausstellungen/Veranstaltungen, und Johanna Schmucki, Mitarbeiterin Museum Aargau